Den ersten Job im Personalwesen oder in der Lohnbuchhaltung ohne jegliche Erfahrung zu landen, fühlt sich manchmal an wie Kaffeekochen ohne Kaffeemaschine. Die gute Nachricht: Sie haben wahrscheinlich schon alles, was Sie brauchen – Sie wissen es nur noch nicht. Jeden Tag schaffen Tausende Menschen erfolgreich den Quereinstieg in HR- und Lohnbuchhaltungsrollen – egal ob sie vorher im Einzelhandel, in der Gastronomie, im Kundenservice gearbeitet oder eine Familienpause eingelegt haben. Die Fähigkeiten, die Sie dabei entwickelt haben, sind oft genau das, was Arbeitgeber suchen. Sie brauchen keine jahrelange Berufserfahrung. Sie müssen nur wissen, wie Sie Ihre übertragbaren Kompetenzen ins rechte Licht rücken.
In diesem umfassenden Leitfaden zeigen wir Ihnen alles, was Sie wissen müssen, um in diese erfüllenden Berufsfelder einzusteigen – von den Aufgabenbereichen bis hin zu überzeugenden Bewerbungen, selbst wenn Sie bei null anfangen.
HR kümmert sich um Menschen, die Lohnbuchhaltung sorgt dafür, dass sie bezahlt werden. Beide Bereiche erfordern Vertrauen, Organisation und Sorgfalt. Man kann sie als zwei Seiten derselben Medaille betrachten, die Hand in Hand arbeiten.
In kleineren Unternehmen verschwimmen die Grenzen oft, aber es sind zwei eigenständige Bereiche. Stellen Sie sich HR als den Architekten der Mitarbeitererfahrung vor. Die Lohnbuchhaltung ist der Ingenieur, der dafür sorgt, dass alles reibungslos läuft. Gemeinsam schaffen sie alles – von der Compliance bis zur Unternehmenskultur.
Im Personalwesen begleiten Sie Mitarbeiter vom ersten Arbeitstag bis zum Abschied aus dem Unternehmen.
Ihre typischen Aufgaben im HR-Alltag:
Sie helfen bei der Besetzung offener Stellen. Das bedeutet: Stellenausschreibungen verfassen, Jobanzeigen schalten, Bewerber vorauswählen und Vorstellungsgespräche organisieren. Vielleicht erstellen Sie sogar Arbeitsverträge und koordinieren Eintrittstermine.
Nach der Einstellung unterstützen Sie beim Onboarding. Sie sorgen dafür, dass sich neue Kollegen willkommen fühlen – vom Papierkram über E-Mail-Zugänge bis zum Firmenausweis. Bei Remote-Mitarbeitern kümmern Sie sich um die digitale Ausstattung.
Sie pflegen Personalakten und halten alles ordentlich. Arbeitsverträge, Notfallkontakte, Schulungsnachweise und Leistungsbeurteilungen – alles muss sicher und vertraulich verwahrt werden.
Als HR-Mitarbeiter sind Sie Ansprechpartner bei Problemen. Wenn Mitarbeiter Sorgen haben – sei es mit Kollegen, Vorgesetzten oder der Arbeit selbst – kommen sie zu Ihnen. Sie hören zu, bleiben neutral und helfen bei fairen Lösungen.
Sie achten auf die Einhaltung von Gesetzen und Richtlinien. Arbeitszeiten, Urlaubsansprüche, Krankmeldungen, Diskriminierungsschutz und Arbeitssicherheit – all das muss rechtlich sauber laufen.
Nicht zuletzt fördern Sie das Wohlbefinden der Belegschaft. Sie organisieren Gesundheitsprogramme, Mitarbeiterbefragungen und Teamevents. Ihr Ziel: zufriedene und engagierte Mitarbeiter.
Wenn Sie organisiert sind, gut zuhören können und Menschen gerne zum Erfolg verhelfen – dann bringen Sie schon die wichtigsten Eigenschaften für HR mit.
Seien wir ehrlich: Bei “Lohnbuchhaltung” denken die meisten an Zahlen und Gehaltsabrechnungen. Aber es steckt viel mehr dahinter. Es geht darum, dass Mitarbeiter pünktlich, korrekt und rechtskonform bezahlt werden.
Das erwartet Sie in der Lohnbuchhaltung:
Sie erfassen Arbeitszeiten und Fehlzeiten. Bei Stundenlöhnern zählt jede Minute, bei Festangestellten prüfen Sie die monatliche Abrechnung. Urlaubstage, Krankheitstage, Boni – alles muss stimmen.
Sie berechnen die Gehälter. Überstunden, Abzüge, Provisionen – jeder Euro muss korrekt berechnet werden.
Sie sorgen für pünktliche Zahlungen. Das Geld muss zum vereinbarten Termin auf dem Konto sein. Ein verspätetes Gehalt kann ernste Folgen für Mitarbeiter haben – Genauigkeit und Timing sind entscheidend.
Sie kümmern sich um Steuern und Sozialabgaben. Lohnsteuer, Krankenversicherung, Rentenversicherung – alles muss korrekt abgeführt werden. Auch Gehaltsabrechnungen und Lohnsteuerbescheinigungen gehören dazu.
Sie dokumentieren alles akribisch. Gehaltshistorien, Steuerunterlagen, Urlaubssalden – für Betriebsprüfungen oder Mitarbeiteranfragen muss alles griffbereit sein.
Wenn Sie gerne doppelt prüfen, Struktur lieben und stolz auf präzise Arbeit sind – dann könnte die Lohnbuchhaltung perfekt für Sie sein.
Auch als Berufseinsteiger in HR und Lohnbuchhaltung leisten Sie einen wichtigen Beitrag. Sie kümmern sich um Details, die den Laden am Laufen halten.
Warum Einstiegspositionen so wertvoll sind:
Einstiegsjobs in HR und Lohnbuchhaltung sind keine “reine Verwaltung”. Sie sind Sprungbretter in bedeutsame Karrieren. Sie können vom ersten Tag an einen Unterschied machen.
Es gibt zwei Hauptgründe: Erstens zählen übertragbare Fähigkeiten, zweitens gibt es echte Einstiegspositionen.
Viele glauben, man brauche ein Studium für HR und Lohnbuchhaltung. Die Wahrheit: Ihre übertragbaren Fähigkeiten sind viel wichtiger.
Haben Sie im Kundenservice, Einzelhandel, in der Gastronomie oder im Büro gearbeitet? Dann bringen Sie schon wichtige Kompetenzen mit: Kommunikation, Organisation, Zeitmanagement, Vertraulichkeit und Problemlösung.
Unternehmen erwarten keine Experten. Sie suchen Menschen, die:
Sophie Lhoutellier, HR-Managerin bei Badger Maps, betont: “Wenn Sie eine HR-Karriere anstreben, sollten Sie großartige Zuhörfähigkeiten, Empathie und emotionale Intelligenz mitbringen. Ich wünschte, mehr Bewerber würden Eigeninitiative zeigen.”
Manche Unternehmen stellen bewusst Quereinsteiger ein. Frische Perspektiven und neue Ideen sind Gold wert – Sie sehen über den Tellerrand hinaus.
Einstiegsjobs sind zum Lernen da. Sie brauchen keine jahrelange Erfahrung – diese Positionen sind speziell für Anfänger konzipiert.
Warum Sie durchstarten können:
Anfängerrollen fokussieren auf Unterstützung, nicht auf große Entscheidungen. Sie helfen bei Terminplanung, Dokumentenverwaltung und Datenerfassung.
Die meisten Unternehmen bilden die richtigen Leute aus. Zeigen Sie Zuverlässigkeit, Interesse und professionellen Umgang mit vertraulichen Informationen – den Rest lernen Sie im Job.
Es gibt klare Einstiegswege mit Wachstumspotenzial:
Charlotte Gallagher, Direktorin bei P3 People Management, erklärt: “Sie müssen einen handlungsorientierten Lebenslauf zeigen, der Ihre Erfolge und deren Auswirkungen belegt.” Unternehmen interessieren sich mehr für Ihr Potenzial als für jahrelange Erfahrung.
Hier sind fünf konkrete Schritte, die Sie heute starten können:
Starten Sie mit Online-Kursen und Fachbüchern. Beschäftigen Sie sich mit:
Empfohlene Bücher:
Der Business Administration Kurs vom Kemp Center ist ein hervorragender Start – er vermittelt praktische HR- und Lohnbuchhaltungskonzepte zusammen mit wichtigen Business-Skills.
Suchen Sie nach Möglichkeiten:
Tipps für einen überzeugenden Lebenslauf:
Starten Sie mit einer starken Zusammenfassung. Erwähnen Sie Ihr Interesse an HR/Lohnbuchhaltung, relevante Kurse und Ihre Soft Skills.
Betonen Sie übertragbare Fähigkeiten aus früheren Jobs:
Nutzen Sie relevante Keywords für Bewerbermanagementsysteme:
So bauen Sie Ihr Netzwerk auf:
Optimieren Sie Ihr LinkedIn-Profil: “Angehende/r HR-Assistent/in | Lohnbuchhaltung in Ausbildung”
Treten Sie Online-Communities bei – Sie müssen kein Experte sein, um mitzumachen.
Sprechen Sie mit Bekannten – vielleicht arbeitet jemand in Ihrem Umfeld bereits in HR oder Finanzen.
Besuchen Sie (virtuelle) Events, Webinare und Jobmessen.
Bewerbungstipps:
Fokussieren Sie sich auf die richtigen Jobtitel:
Bewerben Sie sich auch, wenn Sie nicht alle Anforderungen erfüllen. “1-2 Jahre Erfahrung” ist oft nur ein Wunsch.
Passen Sie Ihre Bewerbung an – verwenden Sie Keywords aus der Stellenanzeige.
Bewerben Sie sich regelmäßig – mindestens 5-10 gezielte Bewerbungen pro Woche.
Personaler merken sofort, wenn Ihre Bewerbung nicht zur Stelle passt. Passen Sie immer Ihre Zusammenfassung an und spiegeln Sie Schlüsselbegriffe aus der Stellenanzeige wider.
Der erste Job muss nicht perfekt sein – er ist ein Sprungbrett. Konzentrieren Sie sich auf Lernmöglichkeiten, nicht nur auf Prestige und Gehalt.
Soft Skills sind das A und O in HR und Lohnbuchhaltung. Betonen Sie Ihre Organisationsfähigkeit, Kommunikationsstärke und Sorgfalt. Geben Sie konkrete Beispiele.
Der Prozess kann einige Wochen bis Monate dauern:
Wochen 1-2: Lebenslauf optimieren, Kurse belegen, LinkedIn-Profil erstellen Wochen 3-6: Bewerbungen versenden, erste Rückmeldungen Ab Woche 7: Vorstellungsgespräche, Absagen, vielleicht erste Angebote
In Deutschland liegt das Einstiegsgehalt für HR-Assistenten bei etwa 30.000-35.000 € pro Jahr. Lohnbuchhalter starten oft bei 32.000-38.000 € jährlich. Die Gehälter variieren je nach Region und Unternehmensgröße.
Auf keinen Fall! HR und Lohnbuchhaltung schätzen Lebenserfahrung und unterschiedliche Hintergründe. Ihre Reife und Perspektive sind wertvolle Assets.
Ja – viele Unternehmen bieten mittlerweile Remote- oder Hybrid-Positionen an, besonders im administrativen Bereich und in der Datenverarbeitung.
Die häufigsten Einstiegstitel:
Der Einstieg in HR und Lohnbuchhaltung ohne Erfahrung ist möglich – viele schaffen es täglich. Der Schlüssel liegt darin, Ihre vorhandenen Fähigkeiten zu erkennen und richtig zu präsentieren.
Denken Sie an die fünf wichtigen Schritte: Bilden Sie sich weiter, sammeln Sie praktische Erfahrung, erstellen Sie einen zielgerichteten Lebenslauf, netzwerken Sie strategisch und bewerben Sie sich konsequent.
Diese Reise dauert vielleicht ein paar Monate, aber mit der richtigen Herangehensweise schaffen Sie den erfolgreichen Übergang. Ihre frische Perspektive und übertragbaren Fähigkeiten sind wertvolle Ressourcen, die Unternehmen aktiv suchen.
Starten Sie heute – Ihre neue Karriere in HR und Lohnbuchhaltung wartet auf Sie.